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Spuren
03:25
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Spuren
Dein Leib und deine Seele sind kein toter Stein.
Wie in eine Stele schreibst du dich da hinein.
Fällt was dem Vergessen und der Nacht anheim,
Legt es unterdessen einen stillen Keim.
Keine Wirkung fühlst du, die nicht ihren Grund
In dir findet. Spülst du dir die Finger wund.
Nichts Vergang'nes wäschst du wieder ab von dir.
Nichts Geschrieb'nes löschst du wieder vom Papier.
Spuren machst du wie der Wind, Wellen auf dem Meer,
Die doch gleich vergangen sind, deine Zeit ist lang.
Aber endlich, Menschenkind Spuren machst du stets.
Spür' dich selbst und sage Dank, denn so schnell vergeht's.
Von durchzechten Nächten, zehntausend Tagewerken,
Vom Rechten und vom Fechten wirst du nachher merken,
Wo du dich niederbeugtest und wo du aufrecht bliebst,
Dass du nur nicht leugnest weil du selber schriebst.
Das hat nichts mit Unschuld, nichts mit Schuld zu tun.
Das Leben ist kein Wunschkult, ja so viel weißt du nun.
Die Weile dich der Uhren Zeiger noch umkreist
Machst du neue Spuren im Körper und im Geist.
Spuren machst du wie der Wind, Wellen auf dem Meer,
Die doch gleich vergangen sind deine Zeit ist lang.
Aber endlich, Menschenkind Spuren machst du stets.
Spür' dich selbst und sage Dank, denn so schnell vergeht's.
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2. |
Jede Münze
05:50
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Jede Münze
Jede Münze hat zwei Seiten, jedes Ding hat einen Preis.
Ja, die Rechnung kommt beizeiten, auch, wenn man es besser weiß.
Manches wird sofort beglichen, dieses spät, jenes zuletzt,
wenn man, doppelt unterstrichen, dir dein Abschluss – Saldo setzt.
Du willst ungebunden leben und dein eig'ner Meister sein?
Du magst keine Hilfe geben, denn du forderst keine ein?
Bist du sicher, dass du alles nur der eignen Kraft verdankst
Und dass du im Fall des Falles nicht nach Menschlichkeit verlangst?
Du zogst aus dem Dunstkreis der Eltern und Geschwister aus,
Denn zu Hause ließ dir keiner Raum für'n eigenes Zuhaus.
Doch schreits Baby, Zweifel nagen, Arbeit drückt, ist niemand hier,
um die Last mit dir zu tragen oder Glück zu teiln mit dir.
Ihr wägt ab, um zu entscheiden: Bleibt es bei dem einen Kind?
Möglichkeiten, Schwierigkeiten, die da zu erwarten sind.
Einzelkind und so alleine, doch ihr habt kein Zimmer frei?
Beide sorgt ihr für das eine. Doch sorgt es später für euch zwei?
Du hast hohe Ideale, denen du auch oft genügst,
du verachtest das Banale, wenn du dich auch selbst betrügst.
All die Leute, die du gerne in deinem Bild erzogen hättst,
bleiben dir schon lange ferne, weil du sie so oft verletzt.
Jede Münze hat zwei Seiten, jedes Ding hat seinen Preis.
Wie die Menschen das bestreiten, reicht mir fast schon als Beweis.
Wers genießt, der muss auch blechen – es ist leicht, sich's auszumal'n –
Und mit Zinsen wird sich’s rächen, lässt man andere für sich zahl'n.
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3. |
Das Ende der Geschichte
04:13
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Das Ende der Geschichte
Wir wissen alles über jedes,
Wir wissen besser und Bescheid.
Vom Hebelpunkt des Archimedes
sind wir nun wirklich nicht mehr weit.
Und sind die Angeln auch verrostet,
wir hebeln doch die Erde aus,
was es auch bringt, was es auch kostet.
Es folge, was nur will, daraus!
Wir sind das Ende der Geschichte.
Wir sind der Weisheit letzter Schluss
und Schöffen bei dem Weltgericht,
Dem jedermann gehorchen muss.
Sind wir auch kluger Eltern Kinder,
Wir selbst sind noch viel besser dran.
Wir blicken tief und schaun dahinter
Und legen strenge Richtschnur an.
Wir tilgen aus und wir entgiften,
wenn’s sein muss, die Vergangenheit.
Wir säubern Denkmäler und Schriften,
wodurch der Mensch sich selbst befreit.
Wir sind das Ende der Geschichte.
Wir sind der Weisheit letzter Schluss
und Schöffen bei dem Weltgericht,
Dem jedermann gehorchen muss.
Zur Frucht des Baumes der Erkenntnis,
Die Adam einst genossen hat,
Da brauchte er ein Feigenblatt.
Jedoch nach unserem Verständnis
Erfüllt sich jetzt der Menschheitstraum.
Wir sind die Frucht vom Lebensbaum.
Ist die Vergangenheit geläutert und verbrannt,
Verliert die Zukunft ihren Gegenstand.
Wir klagen an, verfolgen Sünden
Und Sünder bis ins siebte Glied.
Wir legen offen, was wir finden,
Auch wenn es weite Kreise zieht.
Die Axt, die Axt – ihr sollt es wissen! -
Ist an die Wurzel schon gelegt.
Das Übel wird jetzt ausgerissen,
Damit es sich nie wieder regt.
Wir sind das Ende der Geschichte.
Wir sind der Weisheit letzter Schluss
und Schöffen bei dem Weltgericht,
Dem jedermann gehorchen muss.
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4. |
Fußabdrücke
03:27
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Fußabdrücke
Der Himmel zeigt statt der Engel lauter Wolken.
Einem Stern wolltest du | folgen. Doch der Weltraum schweigt.
Es ist alles still und du betest, um dem Rauschen
Eine Botschaft abzulauschen, die nicht kommen will.
Du liest und fragst: Warum durften jene wissen,
Wo wir heute glauben müssen? Und du beklagst:
Es ist nicht recht. Jene durften Wunder schauen
Und wir müssen blind vertrauen. Und das kannst du schlecht.
Wenn Gottes Antwort unhörbar ist, dann weil du nicht leis genug bist.
Wenn jedes Wunder erklärbar wird, dann weil du schon viel zu klug bist.
Auf das weiße Eis folgst du dunklen Fußabdrücken,
Kannst den vor dir nicht erblicken. Da ist kein Beweis.
Da ist nichts zu sehn. Nur ein fast unhörbar leises
Sprödes Knistern dünnen | Eises. Doch du bleibst nicht stehn.
Wenn Gottes Antwort unhörbar ist, dann weil du nicht leis genug bist.
Wenn jedes Wunder erklärbar wird, dann weil du schon viel zu klug bist.
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Die Klanggesellschaft Pirna, Germany
Die Klanggesellschaft ist ein Duo, derzeitig bestehend aus Oliver Hanke (Gesang, Gitarre) und Torsten Hüttenrauch (Piano). Bis 2018 gehörte Schlagzeuger Martin Jahn der Band an.
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